Eltern stabilisieren und stärken

MdL Meyer besucht Klinik Inntaler Hof – Austausch zu Eltern-Kind-Kuren

04.09.2024 | Stefanie Starke | Landkreis Passau/Neuburg am Inn.

„Uns gibt es heuer schon 30 Jahre“, freut sich Nadine Espey, Geschäftsführerin der Eltern-Kind-Kliniken, über den Besuch des CSU-Landtagsabgeordneten Stefan Meyer und Bürgermeister Wolfgang Lindmeier in der Einrichtung „Klinik Inntaler Hof“ in Neuburg am Inn. 

Letzterer gehört zu einer von insgesamt 12 Häusern der Eltern-Kind-Arbeitsgemeinschaft in Deutschland, die in Summe 1400 Mitarbeitende beschäftigen – im Inntaler Hof sind es derzeit rund 130 Mitarbeitende. Die Einrichtung widmet sich seit nunmehr drei Jahrzehnten der Gesundheit von Eltern und ihren Kindern. „Unsere Aufgabe ist es zu stabilisieren, zu unterstützen, Müttern und Vätern im Alltag eine Hilfe an die Hand zu geben“, so die Klinikleiterin Ingrid Burk – bestenfalls präventiv und nicht erst regernativ.
Bei einem Rundgang durch das Areal wird schnell deutlich: Hier passiert Einiges! Auf den 55.000 Quadratmetern Grundstücksfläche finden sich drei große Gebäudekomplexe, die den Bettentrakt, den Medizinbereich und den Verpflegungsbereich beheimaten. Allesamt familiär ausgestattet, mit vielen Sitz- und Ruhebereichen. „Stolz sind wir auch unseren Kinderclub, der auf ein engagiertes und erfahrenes Team bauen kann“, zeigt die Klinikleiterin die Einrichtung und führt die Mandatsträger durch sämtliche Bereiche – vorbei am Streichelzoo mit Hasen, Meerschweinchen und Ziegen, über das große Außenareal mit drei großen Spielplätzen, durch den Bademantelgang, in das Sport- und Vitalzentrum und weiter in den Medizintrakt mit der psychosozialen Abteilung. 
Die Auslastung der rund 100 Zimmer ist durchwegs hoch. „Die Eltern stehen im Alltag meist unter Druck und sind großen Anforderungen und Herausforderungen ausgesetzt. Bei uns verbringen entweder die Mutter oder der Vater mit dem Kind oder den Kindern, insgesamt drei Wochen, um die physische und psychische Gesundheit wieder zu stärken. Mit unseren Therapien wollen wir Körper, Geist und Seele wieder in Einklang bringen“, erklärt Nadine Espey. Dabei ist die Erwartungshaltung der Eltern heute oft eine andere: „Wir bieten hier zwar eine Auszeit, aber keinesfalls einen Urlaub. Die Mutter- oder Vater-Kind-Kur ist eine von der Krankenkasse finanzierte Gesundheitsmaßnahme, in deren Fokus das Elternteil steht“, betont Nadine Espey. Zu Beginn jeder Kur steht dabei ein ausführliches Arztgespräch und die Ausarbeitung des Therapieplans. Der Inntaler Hof bietet innerhalb seines Versorgungsvertrages Schwerpunktkuren zu den Themen AD(H)S sowie nach überstandener Krebserkrankung speziell für Mütter an. „Wir wollen hier die Eltern-Kind-Bindung wieder stärken“, erklärt Klinikleiterin Burk. „Durch die Einrichtung ist Neuburg in ganz Deutschland ein Begriff – die Klinik ist ein Aushängeschild“, betont Bürgermeister Wolfgang Lindmeier und dankt in diesem Zusammenhang für die wertvolle Arbeit.
 
Neben der Besichtigung der Einrichtung hat sich MdL Stefan Meyer vor allem auch in seiner Funktion als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags sowie Kurpolitischer-Sprecher der CSU-Landtagsfraktion über die Anliegen der Einrichtung informiert. So macht auch dieser Gesundheitseinrichtung der Arbeitskräftemangel zu schaffen, nochmals erschwert durch die aufwendigen und umständlichen Anerkennungsverfahren von ausländischen Kräften. „Allein eine Anerkennung von österreichischen Ärzten zieht sich über Monate und einige Beantragungen sind nur schwerlich nachvollziehbar“, schildert die Geschäftsführerin. Auch der Einführung einheitlicher Verordnungsbögen kann die Eltern-Kind-Arbeitsgemeinschaft wenig abgewinnen. „Es war vielleicht gut gemeint, aber die vermeintliche Vereinfachung sorgt für noch mehr Bürokratie. Uns fehlen schlicht die Informationen zu unseren Patienten.“ Mit großem Interesse nahm MdL Meyer die Anliegen der Eltern-Kind-Arbeitsgemeinschaft auf. „Der Gesundheitsbereich ist ein sehr großes Feld mit vielen Playern. Für mich ist es außerordentlich wichtig, sämtliche Facetten zu erfassen und die unterschiedlichen Anliegen und auch Anforderungen aufzunehmen“, dankt er für den offenen Austausch.