„Wir würden am liebsten sofort starten“

Verein Jugendpflege e.V. bittet um Unterstützung bei der Errichtung einer neuen Heilpädagogischen Tagesstätte in Vilshofen

16.10.2025 | Stefanie Starke | Vilshofen
Foto: Stefanie Starke
Foto: Stefanie Starke

Der Verein Jugendpflege e.V. Vilshofen engagiert sich seit Jahrzehnten in all seinen Einrichtungen für die schulische und berufliche Ausbildung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf. 

So ist der Verein unter anderem privater Träger der in Vilshofen angesiedelten Franz-Xaver-Eggersdorfer-Schule und betreibt auch die an die Schule angeschlossene Heilpädagogischen Tagesstätte. Dabei handelt es sich um ein Angebot zur Nachmittags-Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Landkreis Passau und verfolgt in enger Kooperation mit der Franz-Xaver-Eggersdorfer Schule eine ganzheitliche Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf. „Die Tagesstätte möchte ein Ort des Wohlbefindens sein und eine Atmosphäre zur Freude am gemeinsamen Lernen und Wachsen schaffen. Sie soll als Schutzraum verstanden werden, der die Entwicklung zur reifen Persönlichkeit fördert“, erklärt Leiterin Monika Hauer bei einem Besuch der beiden CSU-Landtagsabgeordneten Stefan Meyer und Josef Heisl gemeinsam mit den CSU-Bezirksräten Cornelia Wasner Sommer und Stephan Gawlik. Es ginge darum, den jungen Menschen das entsprechende Rüstzeug zur Selbstwirksamkeit mit auf den Weg zu geben – „das funktioniert hier vor allem indem wir den Kindern und Jugendlichen Halt und Struktur bieten“, so Hauer weiter. Aufgenommen werden in der Heilpädagogischen Tagesstätte Kinder im Alter von drei bis 18 Jahren, mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung oder dem Förderschwerpunkt Lernen und/oder emotional-soziale Entwicklung. „Nicht alle Kinder stehen auf der Sonnenseite des Lebens. Wir beim Verein Jugendpflege haben uns zum Ziel gesetzt, besonders jene Kinder und Jugendliche zu fördern und unterstützen, die zu ihrer schulischen und beruflichen Entwicklung intensive Hilfen brauchen“, erklärt Geschäftsführer und Leiter des Vereins Jugendpflege e.V., Thomas Räß und verweist auf den zunehmend steigenden Bedarf aus der Bevölkerung heraus. Die Tagesstätte ist Ende der 70er Jahre mit zwei Gruppen gestartet und ab da ständig angewachsen. „Unsere Wartelisten wachsen und wachsen“, so die Tagesstätten-Leiterin. Auch deswegen will der Verein nun um- und ausbauen. 
 
Bereits im Jahr 2018 wandte sich der Verein Jugendpflege e.V. Vilshofen mit der Planung eines Teil-Neubaus einer Heilpädagogischen Tagesstätte auf dem trägereigenen Gelände in Vilshofen an die Regierung von Niederbayern und den Bezirk Niederbayern. Das Bauvorhaben wurde jedoch aufgrund der zwischenzeitlich durchgeführten Generalsanierung des Schulgebäudes zunächst nicht weiterverfolgt. Anfang des Jahres nun ein neuer Versuch: Der Verein nahm erneut Kontakt zum Bezirk Niederbayern auf und ließ damit die Planungen wieder aufleben. „Wir wollen ein bisher anderweitig genutztes Bestandsgebäude zu einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) für drei Gruppen umbauen“, erklärt Thomas Räß und führt die Mandatsträger über das Gelände. Intension des Termins ist dabei auch, die Mandatsträger für das Vorhaben unterstützend zu gewinnen. „Da rennen Sie bei uns offene Türen ein“, nimmt Bezirksrat Stephan Gawlik gleich vorweg. Dem Sozialausschuss beim Bezirk Niederbayern liege eine positive Beschlussvorlage bereits vor. Auch werde vorgeschlagen, der Erhöhung der Platzzahl von 44 auf 48 Plätze zuzustimmen, so Gawlik. Es sei aber überdies von großem Vorteil, sich ein eigenes Bild direkt vor Ort machen zu können, um besser mitreden und entscheiden zu können. „Auch wenn im zuständigen Ausschuss die Sachlage bereits bekannt ist, ist es für uns vor Ort immer gut, Informationen aus erster Hand zu erhalten und die Gegebenheiten vor Ort zu erfahren“, so auch Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer.
Es geht um Investitionskosten in Höhe von knapp 1,7 Millionen Euro, wovon der Bezirk zehn Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt, weitere 30 Prozent werden mit Mitteln des Freistaates Bayern durch die Regierung von Niederbayern getragen – der Rest bleibt dem Träger, also dem Verein Jugendpflege e.V. in Vilshofen. „Wir können dankbar sein, dass sich hier ein Verein diesen wichtigen Strukturen annimmt“, so MdL Stefan Meyer. Auch MdL Josef Heisl war in die Vorplanungen bereits involviert und kennt diese von seiner Zeit als Bezirksrat: „Letztlich geht es um die Kinder und es wird immer enger – die Notwendigkeit ist gegeben und daher können auch wir von Seiten des Landtags diesen Vorstoß nur bekräftigen.“ Ein vorzeitiger Baubeginn sei nicht möglich, „aber sobald der Förderbescheid da ist, starten wir die Ausschreibungen. Bestenfalls im kommenden Jahr“, so Thomas Räß abschließend, der den Mandatsträgern an dieser Stelle für ihre Unterstützung dankt.
 
Bereits am vergangenen Dienstag (14. Oktober) beschloss der Sozialausschuss des Bezirkstages von Niederbayern in Landshut, dem Stephan Gawlik angehört, einstimmig, dem Verein Jugendpflege Vilshofen e.V. für die Errichtung einer Heilpädagogischen Tagesstätte in Vilshofen eine Förderung in Höhe von max. 10 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten (circa 173.000 Euro) in Aussicht zu stellen. Endgültig kann erst entschieden werden, sobald eine verbindliche Förderzusage durch die Regierung von Niederbayern vorliegt. Und: Grundlage des weiteren Förderverfahrens ist das durch die Regierung von Niederbayern festgelegte Raumprogramm der Heilpädagogischen Tagesstätte. Ebenso einstimmig wurde der Platzzahlerhöhung von 44 auf 48 Plätze zugestimmt.
 
 
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Georg Krenn (Beiratsvorsitzender), Monika Hauer (Tagesstätten-Leiterin), CSU-Bürgermeisterkandidat Stephan Katzbichler, Bezirksrat Stephan Gawlik, Vorstandsmitglied Georg Moosbauer, MdL Stefan Meyer, Geschäftsführer Thomas Räß, MdL Josef Heisl, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Beirat Alois Kufner, Vorstandsmitglied Maria Rauch und Beirätin Susanne Höglinger-Winter.