„Wir haben im Rahmen einer Petition 13.000 Unterschriften gesammelt – allein das signalisiert den hohen Stellenwert der Einrichtung für die Menschen im Wegscheider Land“, betont Wegscheids Bürgermeister Christian Escherich bei einem Besuch der beiden CSU-Landtagsabgeordneten Josef Heisl und Stefan Meyer, bei dem der Erhalt des Krankenhauses in Wegscheid im Fokus des Gesprächs stand.
Insgesamt seien die Entwicklungen wenig erfreulich. „Das ist alles nicht optimal. Wir halten uns daran fest, dass wir aktuell das Krankenhaus auf dem Papier noch haben“, so der Bürgermeister, bei dem Austausch begleitet von der dritten Bürgermeisterin Erika Schäffner-Hofbauer sowie den beiden Krankenhausverwaltungsräten Kreisrätin Marieluise Erhard und Altbürgermeister Josef Lamperstorfer. Immerhin habe man mit der Petition eine Konzepterstellung erwirkt, die bereits umgesetzt wurde – „Hier wurden alle strittigen Punkte diskutiert und es liegt nun auch der Beschluss zur Umsetzung vor. Allerdingdings machen wir Nägel mit Köpfen ohne zu wis-sen, wohin die Reise in der Gesundheitspolitik geht“, macht er seine Bedenken deutlich. Wenn die Notversorgung wegfalle wäre das eine absolute Katastrophe für die Menschen in der Regi-on. „Wir sind 45 Minuten vom nächsten Krankenhaus weg, teilweise kann es auch eine Stunde dauern – das bereitet den Bürgerinnen und Bürgern Sorge.“
Noch bevor der Bürgermeister seine Bedenken weiter ausführen kann, ist es den beiden CSU-Landtagsabgeordneten ein Anliegen, ihre uneingeschränkte Unterstützung zum Erhalt des Krankenhauses in Wegscheid zum Ausdruck zu bringen. „Wir kämpfen für dieses Krankenhaus“, nimmt MdL Heisl vorweg. „In München läuft keiner rum, der den Fall Wegscheid nicht kennt. Wir versuchen alles, was man irgendwie tun kann, um zu unterstützen. Wegscheid muss erhalten bleiben.“ Die Situation in Wegscheid sei ein deutschlandweites Problem: „Der Bund lässt derzeit die kleinen Häuser verhungern“, fügt Heisl weiter an. MdL Stefan Meyer aus dem benachbarten Stimmkreis Passau-West hat sich dem Austausch angeschlossen, um die breite Unterstützung aus der Region heraus zu signalisieren. „Wir stehen gemeinsam für den Erhalt unserer Kreiskrankenhäuser. Am Ende müssen wir schauen, dass der ländliche Raum nicht benachteiligt wird, denn momentan läuft gemäß der Bundesregierung alles Richtung Ballungs-zentren“, weiß Meyer auch in seiner Funktion als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags. Auch deswegen wünscht man sich für Wegscheid eine Sonderregelung. „Uns geht es um die Sicherstellung der Notfallversorgung und des notärztlichen Dienstes – was passiert denn sonst mit uns? Wir brauchen eine medizinische Versorgungssicherheit. Wir sind sonst vollkommen abgeschnitten“, betont die dritte Bürgermeisterin Erika Schäffner-Hofbauer.
Im Rahmen des intensiven Gesprächs wurde zügig die Frage in den Mittelpunkt gerückt, wie man gemeinsam zielgerichtet für den Erhalt des Krankenhauses weiterkämpfen könne. „Wir müssen mit geballter Kraft gemeinsam auftreten, jeder auf der Ebene, auf der sein Zuständigkeitsbereich liegt. Wichtig ist uns dabei, dass hier Parteipolitik keine Rolle spielt, sondern der gemeinsame Einsatz für unser Kreiskrankenhaus“, fügt MdL Heisl an und sichert in Absprache mit MdL Meyer zu, auch in München nochmals den Handlungsdruck zu erhöhen sowie zeitnah Gespräch mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, MdL Bernhard Seidenath, zu koordinieren.