Mehr Zeit für Unterricht und die Kinder

Mandatsträger besuchen Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking

20.06.2024 | Stefanie Starke | Pocking
Foto: Stefanie Starke
Foto: Stefanie Starke

„Danke, dass Sie sich alle Zeit nehmen. Es ist uns eine große Ehre, Sie alle an der Schule empfangen zu dürfen“, freut sich Martin Thalhammer, Schulleiter des Wilhelm-Diess-Gymnasiums (WDG) in Pocking über den Besuch der Riege an CSU-Mandatsträgern und Pockings Bürgermeister. 

Auf Initiative von MdL Stefan Meyer, haben sich Landrat Raimund Kneidinger, Bürgermeister Franz Krah, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Kreisrätin Gerlinde Kaupa und Stadtrat Ernst Geislberger-Schießleder zusammengefunden, um Einblick in den Schulalltag sowie die schulischen Anliegen zu erhalten. „Es geht heute um den Blick in die Zukunft“, betont der Schulleiter, der auch die Mitarbeiter der Schulleitung hinzugezogen hat, da er selbst zeitnah in den Ruhestand verabschiedet wird. 
Die am Stadtrand schön gelegene Schule mit derzeit rund 800 Schülerinnen und Schülern kann mit diversen Angeboten glänzen. „Wir sind ein Gymnasium mit Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften und den Sprachen. Die MINT-Fächer bilden unser Profil und hier sind wir sehr gut aufgestellt“, stellt Martin Thalhammer seine Schule vor und geht dabei auch auf das offene Ganztagsangebot unter Trägerschaft des Fördervereins, das Schulprofil Inklusion, die Einführungsklasse für sämtliche Schüler aus dem südlichen Landkreis Passau, sowie das vielfältige Angebot von Schüleraustauschprogramme ein – „Hier wird Europa gelebt. Austauschprogramme sind völlig anders als sonstige Klassenfahrten und sie sind finanziell leistbar.“ 
Das Pockinger Gymnasium trägt außerdem die Labels Umweltschule, Berufswahl-Siegel-Bayern, Schule ‚ohne Rassismus mit Courage‘, oder auch Digitale Schule. „Hinter all diesen Siegeln stehen höchst engagierte Lehrkräfte und Arbeitsgruppen. Schule und Unterricht müssen immer auch gelebt werden, sonst funktioniert es schlicht nicht“, will Martin Thalhammer weiter betonen und dankt in diesem Zusammenhang dem Einsatz der gesamten Schulfamilie.
Im Zuge des Ortstermins mit den Mandatsträgern will er es nicht verpassen, den Politikern auch einige Anliegen mit auf den Weg zu geben: So stand die Attraktivität des Lehrerberufs allgemein zur Diskussion. „Wenn die Lehrer nicht mehr bereit sind mehr zu arbeiten, dann bekommen wir ein echtes Problem. Wir müssen also jetzt vorsorgen und Anreize schaffen“, ist es Tobias Kriegl, Lehrer und Mitarbeiter im Direktorat, wichtig zu betonen. Man müsse die Lehrkräfte motivieren, sich für den Beruf zu begeistern.
Auch die Entschlackung der Bürokratie wurde diskutiert: „Die Papiertiger nehmen überhand. Hier sollte man die Schulen etwas in Ruhe lassen und mehr Freiraum gewähren“, schildert der Schulleiter, was den Apparat Schule insgesamt belastet. „Die engen Vorgaben, Statistiken und vieles mehr, sind teilweise unnötig, kosten aber enorm Zeit und Energie, die für den Unterricht und die Anliegen der Kinder fehlen“, ist sich das Direktorat einig. MdL Meyer notierte fleißig sämtliche Anliegen mit, um diese in seine Arbeit in München einfließen zu lassen. „Gerade der Bürokratieabbau hat derzeit hohe Priorität und muss endlich angepackt werden – da sind wir dabei“, will er dem Lehrerkollegium zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer geben. Auch was die Kostenübernahme für die Begleitlehrkräfte von Klassenfahrten betreffe, werde er beim Kultusministerium eine Stellungnahme einholen. 
Auch Landrat Raimund Kneidinger, der das Gymnasium natürlich bestens kennt, hat aus dem offenen und intensiven Austausch einige Anregungen aufgenommen. Er schätze die offene und unkomplizierte Art sehr, die die Zusammenarbeit des Landkreises mit den Schulen kennzeichne. „Das ist unser Beitrag, um die Schulen so weit als möglich zu entlasten. Die Zeit muss in erster Linie für die Kinder und den Unterricht da sein.“
 
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Kreisrätin Gerlinde Kaupa, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Stadtrat Ernst Geislberger-Schießleder, MdL Stefan Meyer, Schulleiter Martin Thalhammer, Landrat Raimund Kneidinger, Lehrer Tobias Kriegl, Bürgermeister Franz Krah, Lehrer Edgar Brückl und die stellvertretende Schulleiterin Hedwig Maskos.