„Hier wird die Ökumene gelebt“

CSU-MdL Stefan Meyer besucht die Evangelische Realschule Ortenburg

17.07.2024 | Veronika Greiler | Ortenburg.
 Foto (Veronika Greiler): (v. l.) Schulleiterin Heide Hesse und MdL Stefan Meyer.
Foto (Veronika Greiler): (v. l.) Schulleiterin Heide Hesse und MdL Stefan Meyer.

Zum Kennenlern-Gespräch hat Schulleiterin Heide Hesse Neu-MdL Stefan Meyer an die Evangelische Realschule Ortenburg eingeladen. Dieser Einladung ist der Abgeordnete – selbst ehemaliger Realschüler – gerne nachgekommen. 

„Die Ökumene wird bei uns an der Schule gelebt. Die christlichen Grundwerte und die Wertevermittlung insgesamt an unsere Schülerinnen und Schüler sind uns sehr wichtig“, steigt die Schulleiterin in das Gespräch ein. „Dabei ist der Großteil der Schüler an der Evangelischen Realschule in Ortenburg katholisch“. Durch das schuleigene Internat kön-nen Schüler aus Nah und Fern dort unterrichtet werden.  
Nicht nur eine christliche, insbesondere auch die demokratische Erziehung wird an der Schule großgeschrieben. Auf die Frage des Abgeordneten, wie die wöchentliche Verfas-sungsviertelstunde in den Unterricht integriert wird, erklärt Heide Hesse, dass Demokratie an Schulen bereits mit der Klassensprecherwahl bis hin zu den Schulsprecherwahlen aktiv gelebt werde. Intensiviert wird das Thema zudem in den Fächern Deutsch, Geschichte und natürlich besonders in der 10. Klasse im Sozialkundeunterricht. „Das Demokratie-Verständnis bei Jugendlichen zu stärken und entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten, ist auch im Hinblick auf die Wahlmöglichkeit ab 16 Jahren bei der Europawahl am 9. Juni besonders wichtig“, zeigt sich Meyer überzeugt. „Die Europawahl ist bei uns an der Schule durchaus präsent, so hat sich die Evangelische Realschule auch bei den Juniorenwahlen zur Europawahl 2024 beteiligt“, so die Realschuldirektorin. 
„Musik und Kunst, das Kunstverständnis im Gesamten, ist bei uns an der Schule ebenfalls von besonderer Bedeutung“, erklärt die Schulleiterin. Davon konnte sich der Abgeordnete auch bei einem Gang durch das Schultreppenhaus überzeugen, welches mit Kunstwerken der Schülerinnen und Schüler bestückt ist. „Viele Kunstwerke davon wurden von den Schülern des Kunstzweiges gestaltet, welcher neben dem Kaufmännischen- und Franzö-sisch-Zweig angeboten und auch gut angenommen wird“, schildert Hesse. 
Weiter zeigt die Schulleiterin die Besonderheiten der Schule mit dem vor drei Jahren ein-geführten Fach „Kreativer Unterricht“ auf. „Dieser ist in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ver-pflichtend. Musik, Tanz und Theater, aber auch z. B. Kulissenbau, wird mit viel Engage-ment bereits den Neuankömmlingen der Schule nähergebracht. 
Beeindruckt zeigt sich der Abgeordnete vom Wahl-Einstiegs-Fach „Diakonisches Lernen“ in Kooperation mit der ortsansässigen AWO. Schülerinnen und Schüler kümmern sich um die Senioren, lesen zusammen und gestalten gemeinsame Aktionen. „Der Generationen-austausch ist wichtig für die Entwicklung der Kinder und stärkt das respektvolle Miteinan-der. Ein „Gesellschaftsjahr“ nach dem Schulabschluss mit Auswahlmöglichkeit zwischen Bundeswehr und Sozialem sehe ich für die Heranwachsenden im späteren Erwachsenen-leben auch sehr gewinnbringend an“, zeigt sich Meyer nicht nur überzeugt, sondern auch insgesamt beeindruckt von dem sozialen, künstlerischen, kreativen und vor allem auch familiären Flair der Schule.  
Aber auch in den MINT-Fächern hat die Schule etwas zu bieten: „Jeder Schüler hat bei uns die Möglichkeit das riesige Feld der Naturwissenschaften kennenzulernen. Neu an der Schule ist die Robotik AG, wofür wir auch schuleigene Drohnen und 3D-Drucker ange-schafft haben“, zeigt die Schulleiterin das breite Angebot der Schule auf. Weiterhin ist die Schule vollumfänglich mit interaktiven Tafeln ausgestattet und in Sachen Digitalisierung insgesamt gut aufgestellt. „Wichtig ist dennoch, dass die Schüler weiterhin selbst schrei-ben, was besonders wichtig auch für die Feinmotorik ist“, gibt Deutschlehrerin Hesse zu bedenken. Ebenso die Bedenken „wer bezahlt die Wartung der digitalen Endgeräte und zu gegebener Zeit den Austausch?“. Im Zuge dessen dankt die Direktorin der Bayer. Staats-regierung für die Stärkung der privaten Schulen im vergangenen Jahr, die privaten Schulen seien jedoch weiterhin in Sachen Digitalisierung – gleichermaßen wie die staatlichen Schulen – auf Unterstützung auch hinsichtlich der weiter notwendigen IT-Stellen angewie-sen. 
„Was wünschen Sie sich von der Politik?“, so die abschließende Frage des Abgeordneten. „Schüler-Lehrer-Relation: Klassenerhalt auch bei kleineren Klassenstärken und Unterstüt-zung bei der Lehrerstellenbesetzung, um welche sich private Schulen unmittelbar – im Gegensatz zu den staatlichen Stellen kümmern müssen“, lautet die unmittelbare Antwort von Heide Hesse.