„Ich bin heute hier, um zuzuhören und Eure Anliegen im Bereich Kunst und Kultur aufzunehmen und in die politische Arbeit einfließen zu lassen“, erklärt MdL Stefan Meyer im Gespräch mit Veranstalterin Marlies Resch, Geschäftsführerin der Zauberberg gGmbH. In seiner Funktion als Mitglied im Kunst- und Kulturausschuss des Bayerischen Landtags hat der CSU-Landtagsabgeordnete großes Interesse am Einblick in die Veranstaltungsszene.
Den Live Club Zauberberg in Passau gibt es seit dem Jahr 2017. Seither hat sich in der Popkulturszene viel getan. „Wir haben bereits so einiges erreicht im Popkultur-Sektor und sind mittlerweile zu einem erfolgreichen Wirtschaftsbetrieb herangewachsen, welcher in Form von Konzerten aber auch Partys ein Zuhause für die jungen und junggebliebenen Menschen bietet“, erklärt Marlies Resch dem CSU-Landtagsabgeordneten, der gemeinsam mit Bürgermeistersprecher Stephan Dorn, Bürgermeister in Neuhaus am Inn, zum Gespräch erschienen ist. Mit über 30 Mitarbeitenden konnte das Team im Jahr 2023 rund 51.000 Besucher im Club und 10.000 Festivalbesucher begrüßen – „das ist sozusagen einmal ganz Passau innerhalb eines Jahres bei uns zu Gast,“ so Resch, die weiterhin betont: „Wir wünschen uns, dass die Popkultur-Szene als Kulturszene und nicht als Partyszene angesehen wird. Wir beheimaten mehrere Musik-Generation, von den 80ern bis zur aktuellen Kulturlandschaft und möchten die Mittel und die Möglichkeiten bekommen, um die Popkultur zu professionalisieren, so wie es die Hochkultur bereits geschafft hat. Ein klassisches Konzerthaus wird als Aufwertung einer Stadt gesehen und komplett gefördert, ein Club wie unserer muss sich größtenteils eigenständig die Struktur für Auftrittsmöglichkeiten erwirtschaften.“
Die Veranstalterin wünscht sich für die Popkultur-Branche eine Aufwertung, im Hinblick auf die politisch unterschiedliche Bewertung von Hochkultur und Popkultur. „Der Stellenwert von Popkultur wird leider sehr gering angesiedelt, was sich auch in den Förderprogrammen von Bund und Land widerspiegelt“, so Resch. Sie wünscht sich in diesem Zusammenhang verbesserte Strukturen, wie beispielsweise Popkultur-Interessenvertreter in Kulturgremien auf den unterschiedlichen Ebenen, eine Vereinfachung bei der Förderantragstellung, oder auch eine stärkere Bereitschaft für die Bereitstellung von Flächen und Räumlichkeiten für beispielsweise Festivals sowie insgesamt weniger Bürokratie. Auch eine nicht-finanzielle Förderung in Form einer „Ermöglichungskultur“ wäre wünschenswert. „Es geht nicht nur ums Geld, sondern im weitesten Sinne, um die Akzeptanz und den Willen sich für die Popkulturszene einzusetzen“, so Marlies Resch. Sie dankt in diesem Zusammenhang für die Bereitschaft und das Interesse an dem Gespräch seitens der Mandatsträger. „Kultur ist vielfältig und dabei hat jede Stilrichtung ihre Berechtigung“, unterstützt auch Bürgermeister Stephan Dorn die Anliegen der Veranstalterin, deren Wunsch es wäre, Niederbayern zu einem Eldorado zu machen, das ausreichend Entfaltungsmöglichkeiten bietet.