Die Bundespolizeiinspektion Passau (BPOL) ist mit 579 Dienstposten die personalstärkste Dienststelle der Bundespolizei im ganzen Freistaat.
„Im Bereich Migration und Flucht kommt der BPOL in Passau eine bundesweite Schlüsselrolle zu. Aufgrund der immanenten Nähe zu Ostmitteleuropa und als Verlängerung der Balkanroute hat Passau spätestens seit 2015 als Grenzstadt eine besondere Verantwortung. Die Bundespolizei leistet hier großartige Arbeit: Die dauerhaften Kontrollen auf der A3 nach dem Grenzübergang Suben haben sich als Erfolgsmodell erwiesen und daher befindet sich in der Dreiflüssestadt auch der größter Rückführdienst der Bundesrepublik und ein Hochstand der Fahndungstreffer wird aktuell verzeichnet. Auch wenn die Kontrollen auf der A3 vor der Ausfahrt Pocking wohl noch günstiger wären“, so MdL Josef Heisl, der auch als Mitglied des Ausschusses für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayerischen Landtags einen Informationsbesuch zur aktuellen Lage und der Arbeit der Bundespolizeiinspektion durchführte.Der Aufgabenbereich der BPOL Passau umfasst unter anderem die größeren Bahnhöfe Passau, Landshut und Plattling mit zusätzlich insgesamt rund 260 Kilometer Außengrenze. „Die Arbeit der BPOL muss gerade bei kontinuierlich hohen Migrationszahlen mit passenden rechtlichen Rahmenbedingungen unterstützt werden“, erklärte MdL Stefan Meyer, der zusammen mit MdL Josef Heisl die Räumlichkeiten in der Passauer Danziger Straße besichtigte. „Die Voraussetzungen für Abschiebehaft sind nach wie vor hoch und Asylverfahren sind zu bürokratisch und dauern zu lange. Das bindet Kapazitäten der Beamten, die sowohl personell als auch logistisch anderswo besser aufgehoben wären“, so Heisl weiter.
Stephan Schrottenbaum, Chef der Bundespolizeiinspektion Passau, ging besonders auf die aktuellen regionalen Aufgabenschwerpunkte ein: „Die Qualität und Intensität der Schleusungen sind in den letzten Monaten gestiegen. Die Schleuser bringen ‚ohne Rücksicht auf Verluste‘ Migranten nach Deutschland. Das heißt, die Schleuserfahrer versuchen unter allen Umständen sich einer Kontrolle zu entziehen, flüchten mit hohen Geschwindigkeiten vor der Polizei und nehmen keinerlei Rücksicht auf die körperliche Unversehrtheit von Geschleusten und Polizei – es wird immer gefährlicher!“