Rund 2000 Liter Milch vom eigenen Hof verarbeitet Katharina Huber an zwei bis drei Tagen in der Woche in der kleinen Käserei auf dem Haindlhof in Fürstenzell. „Die noch warme Milch wird direkt nach dem Melken mit Milchsäurebakterien und Kälberlab versehen – das ist sozusagen der zentrale Schritt bei der Käseherstellung. Von da an arbeiten die Bakterien und der Käsebruch entsteht“, erklärt sie bei einem Besuch des CSU-Landtagsabgeordneten Stefan Meyer mit Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer und Markus Mildenberger, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Mittelstandsunion im Kreisverband Passau und Fraktionsvorsitzenden der CSU in Fürstenzell.
In einem modernen Kessel wird die Rohmilch-Masse dann rund 15 Minuten gerührt, bevor der Bruch in Formen abgefüllt und zum Ruhen abgestellt wird. „Nach dem Salzbad ist der junge Käse bereit in unserem Gewölbekeller mehrere Wochen heranzureifen – teilweise bis zu sechs Monate“, so Huber. Die Frau von Andreas Huber ist über Umwege zur Käserei gekommen und hat in den letzten Jahren viel Herzblut in die Ausbildung zur Käserin gesteckt. So hat sie zwischenzeitlich die Arbeit der Schwiegermutter nahezu komplett übernommen. „Meine Schwiegermutter Gabi hat ihrerzeit die perfekten Rezepte erarbeitet, die ich komplett übernommen habe. Klar, hier und da experimentiert man etwas, aber die Basisprodukte stehen“, verweist Katharina Huber auf das Sortiment bestehend aus Weich-, Hart- und Schnittkäse. Vor allem die Reifung erfordere viel Sorgfalt: „So ein Käse braucht tägliche Pflege – nur so verleihen wir unseren Produkten ihren einzigartigen Geschmack und den unverwechselbaren Charakter“, erklärt Huber weiter. Dabei ist das Käsen auf dem Haindlhof noch echte Handarbeit – die perfekte Mischung aus Geschick und Erfahrung. Vor mittlerweile über 30 Jahre hat Gabriele Huber mit der Herstellung von Joghurt begonnen. Seither sind viele weitere Produkte hinzugekommen, neben unterschiedlichen Käsesorten, arbeitet Katharina Huber derzeit an einem Trinkjoghurt- sowie Mango-Lassi-Rezept. „90 Prozent unserer Produkte gehen dann in den Einzelhandel, von Grafenau bis Pfarrkirchen“, erklärt Andreas Huber, der gemeinsam mit seinem Papa Alois den Haindlhof führt.
Zum Abschluss der informativen Einführung in das Handwerk der Käserei galt es natürlich die verschiedenen Produkte auch zu verkosten. „Spannend, wie viel Zeit der Prozess zum perfekten Endprodukt tatsächlich in Anspruch nimmt. Wenn man den Weg von der Kuh bis zum fertigen Käse kennt, schmeckt er gleich nochmal besser“, lacht MdL Stefan Meyer und dankt Familie Huber für die Einblicke in die Käseherstellung und den Gang über den Hof.