„Der Handlungsbedarf besteht jetzt“

CSU-Landtagsabgeordnete Heisl und Meyer besuchen Kinderklinik – Austausch zu Krankenhausstrukturreform

06.05.2025 | Stefanie Starke | Niederbayern
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Matthias Keller, MdL Stefan Meyer und MdL Josef Heisl.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Matthias Keller, MdL Stefan Meyer und MdL Josef Heisl.

Passender hätte es nicht sein können: So stand das Gespräch zu Anliegen aus der Kindermedizin der beiden CSU-Landtagsabgeordneten Josef Heisl und Stefan Meyer mit Kinder-klinik-Chef Prof. Dr. Matthias Keller in unmittelbarem Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Ministerposten des Bundes. 

Klar ist nun: Nina Warken wird neue Gesundheitsministerin auf Bundesebene. „Wichtig ist, dass wir ins Arbeiten kommen. Der Handlungsbedarf besteht jetzt. Die Pflegekassen explodieren und die Reform erfordert unumgänglich Lösungen“, so Prof. Dr. Matthias Keller, Ärztlicher Leiter der Kinderklinik Dritter Orden Passau. „Wir können es uns nicht leisten, weiter behäbig zu sein“, so Keller, der damit unter anderem auf die oft hohen bürokratischen Hürden und Anforderungen an-spielt. Die Bürokratie sei immens aufgebläht und belaste den gesamten medizinischen Apparat bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Ähnlich stehe es um die gesamte Datenschutzthematik: „Wir werden in den Fachkräftemangel gehen – das bleibt unausweichlich. Daher müssen wir die jeweiligen Fachärzte und Spezialisten anders an den Patienten bekommen. Ein Weg ist hier sicherlich die Telemedizin“, betont Keller. Er nutzt den Besuch der beiden CSU-Landtagsabgeordneten da-her auch, um sich nochmals für die Mittel aus den Fraktionsinitiativen zu Gunsten der bayernweit aufgebauten „Virtuellen Kinderklinik“ zu bedanken. „Die Kinderkliniken sind bayernweit zwischen-zeitlich gut vernetzt – nun geht es darum, das Modul um diverse Fachgebiete und die Expertise zu erweitern und diese auf den Plattformen regulär einzubinden“, gibt der Mediziner Einblick in die weitere Verwendung der Gelder. Weiter müssen Mittel generiert werden, damit die „Virtuelle Kinderklinik“ langfristig in die Regelversorgung übergeht. Auch wenn die Kinderklinik, wie sämtliche medizinische Einrichtungen, vor immensen finanziellen Herausforderungen steht, sei man bayern-weit auf einem guten Weg. „Die Belastungen sind da. Aber eben nicht erst seit gestern. Wir können Krisensituation, aber wir wollen auch gehört werden“, so Keller. Hinsichtlich der Krankenhausstrukturreform müsse daher nun nachjustiert werden. „Dabei gilt es nicht die Reform an sich in Frage zu stellen, sondern nun unverzüglich an Stellschrauben ranzugehen.“
 
Speziell in Passau arbeite man an der Verbesserung der Behandlung von Kindern mit psychischen Problemen. „Gute Versorgung braucht ideale Rahmenbedingungen und dazu gehören unter anderem Platz, mehr Kapazitäten und modernste Technik“, erklärt Prof. Keller und verweist auf die aktuell laufenden Baumaßnahmen im Rahmen der Erweiterung der Psychosomatik. Bis 2027 wird daher eine Reihe von unterschiedlichen Maßnahmen umgesetzt, mit dem Ziel, das Versorgungsangebot für psychisch kranke Kinder in Niederbayern zu erweitern und die bestmögliche Versorgungsqualität für die Patienten und ihre Familien zu sichern. Im Rahmen der Erweiterung der Psychosomatik wird die Anzahl der Betten auf 22 erhöht, ebenso rückt eine familienzentrierte Versorgung hier in den Fokus der Behandlungsstrategie. Gerade in der Versorgung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen bestehe dringender Handlungsbedarf – Herausforderungen, die man unter anderem mit dem Bezirk Niederbayern in enger Kooperation angeht. Gerade für MdL Stefan Meyer als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags sei der Austausch und enge Kontakt mit der Einrichtung enorm wichtig. „Ich muss aus erster Hand wissen, wo der Schuh drückt, um Anliegen auch in München klar kommunizieren zu können“, dankt Meyer für die offenen Einblicke. Gemeinsam mit seinem MdL-Kollege Josef Heisl werde er die Eindrücke entsprechend einbringen – der akute Handlungsbedarf stehe außer Frage. „Gesundheit und Pflege braucht neue Wege“, weiß auch MdL Heisl.