Adoption, Vollzeitpflege, Kindeswohl, oder auch die Eltern-Kind-Bindung – all diese Themen nimmt sich die Selbsthilfegruppe PFAD an. Seit 1976 setzt sich PFAD für die Rechte und Bedürfnisse von Pflege- und Adoptivkindern und ihren Familien ein. Der Fachverband versteht sich als Interessenvertretung für betroffene Familien und bietet Information, Unterstützung und steht zum Austausch zur Verfügung.
Zuletzt hatte die Selbsthilfegruppe im Ostverband Passau den Dialog mit MdL Josef Heisl gesucht, um die Herausforderungen für Adoptiv- und Pflegeeltern thematisch verstärkt in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Als Mitglied in Sozialausschuss des Bayerischen Landtags hat Heisl gemeinsam mit seinem MdL-Kollegen Stefan Meyer ein Gespräch mit Sozialministerin Ulrike Scharf im Bayerischen Landtag initiiert. „Es geht darum, dass die Anliegen von Pflegeeltern besser gehört werden“, dankt er der Ministerin für ihre Zeit und verweist weiter auf die großen Herausforderungen in der Kinderpflege.
„Kinder brauchen Eltern und Familie – sie geben Sicherheit und Geborgenheit“, betont Gaby Magg-Kastenhuber von PFAD im Landkreis Passau. Leider sei der Weg für die Eltern, die ein Pflegekind aufnehmen, mit unzähligen Hürden versehen. „Wir kämpfen um eine Verbesserung für die Rechte von Pflegekindern und Pflegeeltern. Die ständige Sorge, dass das Kind wieder aus der Familie genommen wird, macht ein gesundes Aufwachsen des Kindes unheimlich schwierig“, erklärt auch Günter Kastenhuber. Eine Pflegeelternschaft sei ständig von neuen Herausforderungen geprägt. Die Selbsthilfegruppe PFAD setzt sich verstärkt dafür ein, dass die Familie das Sorgerecht erhält, die auch eine Familie für das Kind ist – „es erzieht, unterstützt, pflegt, fördert, beschützt und liebt“, so Kastenhuber weiter. Pflegeeltern würden sich für die Kinder vor allem Ruhe und Normalität wünschen, was wiederum eine rechtliche Sicherheit und Unterstützung erfordert – auch im Sinne der Pflegekinder. Viele Familien hätten Angst, nicht leiblichen Kindern ein Zuhause zu geben: „Nicht wegen der Kinder, sondern den Regelungen und Vorgaben im Zusammenhang mit einer Pflegeelternschaft“, betont das Ehepaar Kastenhuber von der Selbsthilfegruppe und wünscht sich in diesem Zusammenhang die Attraktivität für eine Pflegeelternschaft zu erhöhen. „Dazu zählt auch, dass Pflegeeltern mit ihrem Anliegen besser gehört werden.“
Grundlegend müsse jeder Fall einzeln bewertet werden und nicht das Gesetz über einer solch sensiblen Thematik stehen. „Dennoch gilt es stetig nach Ansätzen zu suchen, wo man das Pflegerecht verbessern kann. Dabei gilt es immer vom Kindeswohl aus zu denken“, richtet Staatsministerin Ulrike Scharf die konkrete Bitte an die Selbsthilfegruppe, Ansätze für Verbesserungen einzubringen. In diesem Zusammenhang dankt sie für die Leistung und den Einsatz des Fachverbandes zu Gunsten der Familien. „Das Wohl der Kinder muss immer oberste Priorität haben“, so auch MdL Heisl, der für den offenen Austausch und die Zeit aller Beteiligten dankt.
Foto (Michael Scherzer): (v. l.) stellv. Landesvorsitzende Elke Brehm-Kröning, Vorsitzende der PFAD-Gruppe Passau und Umgebung Gaby Magg-Kastenhuber, Landesvorsitzender Alexander Merz, Günther Kastenhuber, Staatsministerin Ulrike Scharf, MdL Josef Heisl, Helga Weidinger, Klaus Weidinger und MdL Stefan Meyer.
Foto (Michael Scherzer): (v. l.) stellv. Landesvorsitzende Elke Brehm-Kröning, Vorsitzende der PFAD-Gruppe Passau und Umgebung Gaby Magg-Kastenhuber, Landesvorsitzender Alexander Merz, Günther Kastenhuber, Staatsministerin Ulrike Scharf, MdL Josef Heisl, Helga Weidinger, Klaus Weidinger und MdL Stefan Meyer.