Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Polizeidirektor Christian Dichtl und Polizeioberrat Sebastian Feucht standen dabei insbesondere Fragen rund um die Personalausstattung, strukturelle Entwicklungen und die Auswirkungen der angespannten Haushaltslage auf die Arbeit der Polizei.

 

Polizeidirektor Christian Dichtl, seit Kurzem neuer Leiter der Direktion, begrüßte den Besuch ausdrücklich: „Ich sehe es als Anerkennung und Wertschätzung unserer Arbeit, dass Sie persönlich vorbeikommen.“ Er betonte die Wichtigkeit eines kontinuierlichen Dialogs zwischen Politik und Polizei, insbesondere angesichts wachsender Anforderungen im Einsatzalltag. Die Zahl der Ausnahmesituationen habe deutlich zugenommen, ergänzte Polizeioberrat Feucht: „Wir haben zwar eine sehr gute Aufklärungsquote unserer Fälle, sehen aber auch deutlich steigende Herausforderungen – insbesondere bei psychischen Krankheitsbildern, Drogenkonsum und zunehmender Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften.“

 

MdL Josef Heisl, Mitglied im Innenausschuss des Bayerischen Landtags, unterstrich, wie wichtig ihm der direkte Kontakt zur Polizei vor Ort sei: „Für meine Arbeit im Ausschuss ist es entscheidend, im regelmäßigen Austausch mit den Verantwortlichen zu stehen. Nur so kann ich die realen Bedarfe und Probleme in München vertreten – praxisnah und mit Rückhalt aus der Fläche.“

 

MdL Stefan Meyer, Mitglied des Gesundheitsausschusses, zeigte sich besorgt über die zunehmende Zahl psychischer Krankheitsbilder im Einsatzgeschehen: „Hier zeigt sich ganz deutlich, wie eng Sicherheits- und Gesundheitspolitik miteinander verknüpft sind – und wie wichtig eine abgestimmte Prävention und Versorgung ist. Dabei ging er auch auf die angespannte Haushaltslage des Freistaats. MdL Stefan Meyer sprach mit Offenheit über die finanzielle Situation: „Durch die aktuelle Haushaltslage muss aktuell in sämtlichen Sektoren eingespart werden. Das wird sich auch auf den Handlungsspielraum in vielen Bereichen auswirken.“ Doch Meyer stellte klar: „Jetzt kommt es darauf an, mit klaren Prioritäten zu agieren. Umso wichtiger ist es, Bestehendes zu sichern und das, was unbedingt notwendig ist, gezielt zu ermöglichen.“ „Die Innere Sicherheit gehört dabei ganz nach oben“, so Josef Heisl.

 

Polizeidirektor Dichtl bestätigte: „Alles, was neu geplant wird, muss künftig solide gegenfinanziert sein. Die Ressourcen werden knapper – deshalb braucht es durchdachte Entscheidungen und eine enge Abstimmung zwischen allen Ebenen.“ Gleichzeitig konnte er auch Positives berichten: Im Inspektionsbereich sind sieben zusätzliche Kolleginnen und Kollegen vorgesehen. Ziel sei es, die sichtbare Präsenz der Polizei im Landkreis zu stärken. „Die Präsenz der Polizei auf der Straße, schafft Vertrauen und ein Gefühl von Sicherheit in Stadt und Landkreis Passau“.

 

Zum Abschluss des Besuchs bedankten sich die Abgeordneten für den offenen Austausch und das Engagement der Polizeikräfte vor Ort. „Wir werden uns weiterhin für eine solide Personaldecke einsetzen. Die Beamtinnen und Beamten leisten Tag für Tag Außergewöhnliches – dafür gebührt ihnen unser Respekt und unsere Unterstützung“, so Heisl und Meyer.