Cyberkriminalität: „Im Schnitt bearbeiten wir mehr als einen Fall pro Tag“

MdL Stefan Meyer besucht Polizeiinspektion Vilshofen an der Donau

02.02.2024 | Stefanie Starke | Stadt Vilshofen an der Donau.
Foto (Stefanie Starke): Inspektionsleiter Wolfgang Maierhofer, MdL Stefan Meyer und der stellvertretende Inspektionsleiter Michael Emmer.
Foto (Stefanie Starke): Inspektionsleiter Wolfgang Maierhofer, MdL Stefan Meyer und der stellvertretende Inspektionsleiter Michael Emmer.

Seit gut drei Jahren ist Wolfgang Maierhofer Leiter der Polizeiinspektion in Vilshofen an der Donau. Bei einem Besuch von MdL Stefan Meyer verweist er im Gespräch mit dem CSU-Landtagsabgeordneten unter anderem auf die stete Zunahme von Cyberkriminalität.

„Wir haben einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen und daher sind auch zwei Ermittlungsbeamte abbestellt, die sich ausschließlich mit dieser Materie befassen“, erläutert der Inspektionsleiter. Auch weil sich die Abwicklung der Kriminalfälle im virtuellen Raum deutlich von anderen unterscheide – „man sitzt viel am Computer und ermittelt überwiegend digital.“ Durchschnittlich werde pro Tag mehr als ein Fall im Bereich Cyberkriminalität bearbeitet. „Der Klassiker ist sicherlich der Betrug auf Verkaufsplattformen“, schildert Maierhofer gegenüber dem CSU-Landtagsabgeordneten. Die Ermittlungsbeamten der Polizeiinspektion in Vilshofen hätten sich zwischenzeitlich eine hohe Kompetenz auf dem Feld erarbeitet. Weiterhin würde man in engem Austausch mit der Kriminalpolizei in Passau zusammenarbeiten, wie auch Kriminalhauptkommissar Michael Emmer in seiner Funktion als stellvertretender Dienststellenleiter anmerkt.
Im Bereich der Kriminalfälle bestätige die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) insgesamt einen gleichbleibenden Trend, ebenso bei den Verkehrsunfällen: „Für 2023 sind die offiziellen Zahlen noch nicht vorliegend, aber wir bewegen uns bei etwa 1.600 Verkehrsunfällen im Jahr, wovon allerdings die Hälfte Wildunfälle sind“, relativiert er das Aufkommen. Auch tödliche Unfälle seien leider immer wieder zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang werde in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sowie dem Staatlichen Bauamt jeweils eine entsprechende Unfallkommission eingerichtet: „Unmittelbar im Nachgang von schweren Unfällen gibt es in der Regel gemeinsame Ortstermine, um Unfallschwerpunkte zu eruieren und etwaige Maßnahmen zu ergreifen“, so Wolfgang Maierhofer weiter. Wobei die Unfallursachen meist dieselben seien: Zu geringer Abstand, Nichtbeachten des
Rechtsfahrgebots, Unaufmerksamkeit, aber auch nichtangepasste Geschwindigkeit.
 
Das Einsatzgebiet der Polizeiinspektion Vilshofen an der Donau erstreckt sich über insgesamt rund 360 Quadratkilometer, knapp 24% der Fläche des Landkreises Passau und reicht dabei von Aicha vorm Wald, Eging am See, Hofkirchen und Windorf, über die Donau hinweg nach Vilshofen, Aidenbach, Aldersbach, nach Beutelsbach und Ortenburg – mit knapp 49.000 Einwohnern. „Die Besonderheiten in unserem Einsatzgebiet sind sicherlich der Verkehrslandeplatz, die Schifffahrt mit Kreuzfahrt- und Linienschiffen, aber auch etliche Großveranstaltungen“, so der Inspektionsleiter.
 
Neben dem ad-hoc-Einsatzgefüge, gebe es noch die stationäre Eckplanung einer Polizeidienststelle zu leisten, wozu unter anderem die Vorplanung von Veranstaltungen wie „Donau in Flammen“, aktuell die Faschingsveranstaltungen, das Versammlungsgeschehen oder auch die den Volksfesten in der Region gehören. In diesem Zusammenhang will der Inspektionsleiter nicht verhehlen, dass der Widerstand gegenüber Polizeibeamten in Form von körperlicher Gewalt leider auch ein Thema sei und teilweise auch heftige Züge annehme. „Hier ist die Body-Cam unser wichtigstes Einsatzmittel“, so der stellvertretende Leiter Michael Emmer. Überhaupt sei die Ausstattung der Polizeidienststellen als positiv und modern zu bewerten. Für den CSU-Landtagsabgeordneten war der Austausch wichtig, um ein Gesamtbild über das
Einsatzgehen in der Region zu erhalten und mehr über Anliegen und Themen seitens Polizei zu erfahren. „Nur, wenn ich die Herausforderungen und Problemfelder kenne, kann ich in München dafür eintreten und Lösungen erzielen“, dankt Meyer für das offene Gespräch.