Um einen Überblick über die derzeitige Situation der regionalen Unternehmer zu erhalten, ist es MdL Stefan Meyer ein Anliegen, sich in regelmäßigen Abständen mit Vertretern unterschiedlicher Branchen in der Heimat auszutauschen – zuletzt hatte er das Baugewerbe im Fokus.
In einem Gespräch mit Gotthard Sonnleitner, Inhaber von Sonnleitner Holzbauwerke in Ortenburg, hat er die Stimmung im Bereich Holzhaus- und Holzwohnungsbau eingefangen. „Die ständigen Veränderungen der Vorgaben für das Bauwesen haben für große Planungsunsicherheit bei den Kunden gesorgt – was auch für uns instabile Zeiten mit sich gebracht hatte“, blickt Gotthard Sonnleitner in die nähere Vergangenheit zurück. Dennoch löse sich das Innehalten der Bauherren langsam wieder. „Viele stehen in den Startlöchern und wollen nicht länger warten. Häuser werden wieder gebaut und das allgemeine Interesse nimmt wieder zu“, reflektiert er die derzeitige Ausgangslage. „Der Auftragseingang und die Auftragslage sind befriedigend“, kann er im Gespräch mit MdL Meyer bestätigen. Sicherlich auch, weil die Bayerische Holzbauförderung gut aufgestellt ist. So hat das bayerische Bauministerium mit dem Forstministerium gemeinsam ein Holzbauförderprogramm entwickelt, dass einen Zuschuss für die jeweilige Klimawirksamkeit, also die Speicherung von CO2, vorsieht.
Das Ortenburger Holzunternehmen besteht bereits seit über 100 Jahren. „In den Anfängen war das hier ein Sägewerk mit Mühle“, erklärt Gotthard Sonnleitner, der den Familienbetrieb in dritter Generation führt. Im klassischen Holzbausegment ist Sonnleitner Holzbauwerke seit 1970 aktiv – heute mit insgesamt 110 Mitarbeitenden. Bekannt für den hochwertigen Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern, die teils bis zum fertigen Möbeleinbau, komplett ausgestattet, an den Eigentümer übergeben werden, hat das Unternehmen sein Portfolio um einen neuen Sektor ergänzt. „Der Premiumbereich läuft gut, aber wir wollen nun auch ein Produkt im Sortiment haben, dass sich alle leisten können“, spielt er auf den Wohnungsbau im Holzsegment an. „Baugrundstücke sind rar, deshalb rückt ökonomischer und nachhaltiger Wohnungsbau immer mehr in den Fokus der Bauherren und Investoren – hier liefern wir moderne Wohnbauprojekte mit hoher Wohnqualität. Unsere Kompetenz aus dem Holzfertigbau setzen wir nun auch im Wohnungsbau ein, vorrangig bei Geschosswohnanlagen, aber auch im Bereich Kompetenzzentren oder Verwaltungsgebäude“, erklärt Sonnleitner. Die neue Fertigungshalle sei praktisch fertig – „Der Innenausbau läuft derzeit noch und bald geht es in die neue Produktionslinie, bei der wir auf fertige Holzbaumodule setzen.“ Das Ortenburger Unternehmen möchte damit in den normalen Wohnungsmarkt, kommunal wie staatlich, einsteigen, mit dem Ziel, Objekte schnell und preiswert zu bauen und zu übergeben und damit den Eigentümer Kostensicherheit zu gewährleisten.