„Unsere Familie ist durch Zufall zu den Kerzen gekommen“

MdL Meyer besucht Kerzen Kopschitz in Rotthalmünster

31.05.2024 | Stefanie Starke | Rotthalmünster
Foto: Stefanie Starke
Foto: Stefanie Starke

Der Ur-Ur-Großvater der Brüder Dr. Alexander Kopschitz und Christian Kopschitz war Geselle in einer Kerzenfabrik im früheren Sudentendeutschland. „Diese Fabrik hatte keine Nachkommen und so hatte er das Unternehmen damals übernommen. 

So ist unser Großvater dann auch zu den Kerzen gekommen“, geben sie MdL Stefan Meyer bei einem Firmenbesuch Einblick in die Unternehmensgeschichte. Ein Wendepunkt war der Zweite Weltkrieg als der Großvater dann mit seiner Familie in Wegscheid gelandet ist – „er hat hier auf einem Hof mit Schafen und Rindern gelebt und angefangen, den Talg der Tiere auszukochen und daraus dann Kerzen gegossen. Er ist zu Fuß von Wegscheid nach Passau gegangen, um dort die Ware an die Kirche zu verkaufen und ist hier erneut durch einen Zufall auf einen Rotthalmünsterer getroffen – daher rührt die Verbindung Kopschitz-Rotthalmünster.“ 
Heute arbeitet Kerzen Kopschitz mit einem 80-köpfigen Team am Hauptsitz in Rotthalmünster und weiteren 25 Mitarbeitenden in einem Werk in Tschechien. „Wir stellen Kirchen- und Altarkerzen her und zu unserem Kundenstamm gehören auch Möbelhäuser und Floristen“, so Geschäftsführer Christian Kopschitz. Das Hauptprodukt sind dabei die maschinell produzierten Kerzen. „Hier macht uns die Konkurrenz in Polen zu schaffen“, so Mitgeschäftsführer Dr. Alexander Kopschitz. Ebenso wie die Entwicklung der Energiepreise: „Wir kämpfen an der ein oder anderen Stelle mit den Rahmenbedingungen und versuchen dahingehend so effizient und nachhaltig wie möglich zu wirtschaften.“
Die Farb- und Größenvielfalt bei Kerzen ist nahezu unerschöpflich. „Wir arbeiten allein mit 70 verschiedenen Farben. Gerade die Floristik setzt hier die Maßstäbe – hier produzieren wir ausschließlich nach Auftrag“, geben die Brüder weiter Einblick. Kirchen- und Altarkerzen werden hingehen auf Lager produziert – Kerzen Kopschitz gehört auf diesem Feld zu den größten Herstellern deutschlandweit. „Hier ist weniger Trend im Spiel. Das Geschäft ist mit Kirchenkerzen ist ein wenig konservativer, aber hoch interessant und teils sehr kunstvoll“, so Christian Kopschitz. 
Einen großen Produktionsposten nimmt bereits im Frühsommer die Herstellung der Adventskerzen ein. „Da gehen schon mal an die zehn Millionen Kerzen über das Band“, zeigen die Brüder dem CSU-Landtagsabgeordneten bei einem Gang durch die Fabrik.
„Die Verarbeitung von Paraffin zum finalen Produkt in all seinen Facetten ist spannend zu verfolgen“, zeigt sich MdL Stefan Meyer interessiert. Schließlich durfte der Abgeordnete im Zuge seines Besuchs eine Kerze selbst einfärben – natürlich in blau. „Gar nicht so einfach, aber kann sich trotzdem sehen lassen“, freut sich am Ende über das Ergebnis. Manuell wird bei Kerzen Kopschitz natürlich nur noch bei Sonderproduktionen gearbeitet – die meisten Kerzen laufen inklusive Docht-Einarbeitung über das Band. „Unser Ansinnen ist es, den Familienbetrieb mit Historie auch gesund und nachhaltig in die nächste Generation zu übertragen“, schließen die Kopschitz-Brüder abschließend und danken für das Interesse und den Besuch von MdL Stefan Meyer.
 
 
Foto (Stefanie Starke): MdL Stefan Meyer zu Besuch bei Kerzen Kopschitz in Rotthalmünster – die Brüder und Geschäftsführer (v. l.) Dr. Alexander Kopschitz und Christian Kopschitz zeigen dem CSU-Landtagsabgeordneten die laufende Produktion.