„Uns ist wichtig, dass wir direkt aus der Praxis mitbekommen, was Euch unter den Nägeln brennt“, leitet MdL Stefan Meyer in das Gespräch mit Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes im Kreisverband Passau ein.
Gemeinsam mit seinem MdL-Kollegen Josef Heisl hat er sich mit dem stellvertretenden BBV-Kreisobmann Markus Halser, dem Passauer BBV-Geschäftsstellenführer Stefan Hageneder und Jörg Baumann in seiner Funktion als Vorsitzender des Rings Junger Landwirte, zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft ausgetauscht.
„Unser Maßnahmenkatalog umfasst 42 Seiten – wo fangen wir an und wo hören wir da auf?“, nimmt Markus Halser gleich mahnend vorweg. Seit den bundesweiten Bauernprotesten zu Jahresbeginn sei bislang wenig bis nichts passiert. „Noch merken wir überhaupt nichts. Die Enttäuschung über die Bundespolitik ist groß – denn bislang ist von dort noch nichts gekommen“, beklagen die Vertreter der Landwirtschaft.
Im offenen Gespräch mit den Vertretern der Landwirtschaft sind einige Punkte konkret angesprochen und ausführlich erläutert worden. „Die Regelungen sind kompliziert, daher ist es erforderlich, dass wir teilweise doch sehr in die Tiefe gehen, damit deutlich wird, was die politischen Rahmenbedingungen für uns Landwirte am Ende bedeuten“, so Markus Halser. Der Vilshofener stellvertretende Kreisobmann des BBV geht dabei unter anderem auf die Themen Fruchtfolge, Mulchregel, Dauergrüngrundregel, den Einsatz von Drohnen sowie Pflanzenschutzmittel, oder auch die Düngeverordnung ein. „Nicht alles sind landespolitische Themen, viele Verordnungen kommen vom Bund oder Europa, aber gerade was die Düngebedarfsermittlung angeht, wäre landespolitisch schnell eine Erleichterung zu erwirken“, erklärt der BBV-Geschäftsführer Stefan Hageneder und verweist in diesem Zusammenhang auf die Verquickung der genannten Bedarfsermittlung mit dem sogenannten Mehrfachantrag: „Hier ist die Problematik, dass die landwirtschaftlichen Flächen noch nicht hinterlegt sind, und man so alles händisch eingeben muss. Könnte dies zeitlich etwas nach hinten geschoben werden, wären schon große Erleichterungen erreicht.“
Insgesamt sind die bürokratischen Auflagen enorm angewachsen und gerade für klei-ne Betriebe kaum noch zu bewältigen. „Die Bürokratie ist sozusagen der letzte Sargnagel im Zuge des Strukturwandels. Schlechte Preise hält ein kleiner Familienbetrieb viel-leicht noch eine Zeit lang aus, aber die Auflagen zu bewältigen wird nahezu unmöglich“, ergänzt Markus Halser.
Dankbar für die Erläuterungen nehmen die CSU-Landtagsabgeordneten sämtliche An-liegen auf und werden diese in ihre politische Arbeit in München einfließen lassen. „Die landwirtschaftlichen Inhalte sind tatsächlich sehr komplex. Der direkte Einblick und die Erfahrungen aus der Praxis sind in diesem Zusammenhang sehr wertvoll für uns“, dankt MdL Heisl für das Gespräch. „Es ist die Summe an kleinen Regelungen, die uns in ihrer Gesamtheit schwer zu schaffen machen. Mittlerweile hoffen wir einfach, dass es irgendwann überhaupt noch zu Erleichterungen kommt“, schließt Jörg Baumann vom Ring Junger Landwirte und dankt den CSU-Landtagsabgeordneten für ihre Zeit und das Interesse.